Minister Herrmann und der Flüchtlingsbegriff

1.9.15 Joachim Herrmann von der CSU, Innenminister des letzten Freistaats, hat bei Maybrit Illner vergangene Woche den Vergleich von Teilnehmern an modernen Flüchtlingswellen mit unseren Flüchtlingen von damals als Beleidigung für unsere Vertriebenen bezeichnet.
Die Herrmannschen Parameter vom Begriff Flüchtling wollen genauer betrachtet sein.
Besteht aus ministerieller Sicht der Unterschied im Flüchtlingsstatus darin, dass unsere Flüchtlinge von damals aus den edleren Motiven heraus geflohen sind? Immerhin beanspruchen diese heute den Hauptanteil bei der CSU sowie den Machern des bayrischen Rundfunks, da muss von einer größeren Seelentiefe ausgegangen werden, denn „von nix kummt nix“. Verfügte der Edelflüchtling von damals über eine Verwandtschaft im Geiste alpenländischer Wertschöpfung im Grossgrund-System der Kartoffelbarone? Wohingegen der moderne Vertriebene bloss aus einer Wüstengegend stamme, wo Schafe und Ziegen das mickrige Pendant zu realbäurischer Milchwirtschaft darstellen, deren reinster Ausdruck in Alphorn und Jodelkunst transzendiert? Während die da aus der Sahara bloss das Herumgequäke auf irgendwelchen Ethnotröten beherrschen?
Vielleicht kommt da ja noch was vom Herrmann. Nur zur Erklärung.