Neu im TV: Chernobyl

Das radioaktive Jod aus dem Reaktor von Tschernobyl hatte ’86 für rasanten Strahlungsanstieg in ganz Deutschland gesorgt. Überraschend war die hierzu notwendige geringe Menge: ein gutes Pfund des strahlenden Jod hatte genügt, das Land zu verstrahlen, also knapp zwei Handvoll. Danach hatten sogar die kalten Krieger kapiert, daß ein Atomkrieg nicht zu gewinnen ist, nicht mal ein Konventioneller, wenn AKWs im Land herumstehen. Oder Atommülldeponieen. Als fast schon gewaltsam begriffsstutzig aber outeten sich die Bayern. Der damalige CSU-Umweltminister, Dick, verzehrte vor laufender Kamera einen Esslöffel strahlender Molke, um zu zeigen, wie harmlos die Strahlung sei. Er ist dann bald gestorben. Die Fernsehmoderatoren dagegen bewiesen ihre Bereitschaft zu ethnischer Korrektheit, indem sie die Aussprache von „Tschernobühl“ allmählich änderten in „Tschernobbil“.