Mutterschutz vs. Outburn-Kollegen

Burnout im Schuldienst

Als Inhaber des zweiten Staatsexamens in Biologie und Sport, aber der Mayer-Vorfelderschen Lehrerstellenkürzung geopferter Lehramtsabsolvent, leistete der Autor zwanzig Jahre nach Ausbildungsabschluss aus Neugier eine Vertretungsaufgabe für ein Schuljahr an einem Heidelberger Gymnasium. Während dieses Schuljahres gingen 11 (elf) weibliche Referendare pünktlich zu ihrer Verbeamtung in den Mutterschutz. Mutterschutz bedeutet: das Gehalt bleibt geschützt, fließt nicht in den Schuldienst, sondern in irgendeine Familie. Der Unterricht fällt aus bzw. muß durch Quereinsteiger oder ausbrennende Kollegen erledigt werden, weil Stellen sind ja keine da. Diese Praxis funktioniert offenbar seit Jahrzehnten und der Steuerzahler wählt die ewig gleiche Partei immer aus Neue und bezahlt brav weiter, wenn schon nicht für die Produktion von Bildung, dann eben für die Produktion von Schülern. Das muß es uns wert sein. Wir lernen daraus: weibliche Lehrkräfte sind besser organisiert als die Männlichen, sie haben nicht nur den Kalender im Griff, sondern auch ihren Partner.