Anus-Demokratie

4. 1. 16 Merkels Generalsekretar Tauber bezeichnet einen facebook-Teilnehmer als Arschloch. Damit ändert sich die Richtung der organspezifischen Beschimpfung. Joschka Fischer nannte seinerzeit den Bundestagspräsidenten ein Arschloch – da ging es noch von unten nach oben. Inzwischen geht die Beschimpfung von oben nach unten. Politiker zeigen immer ungebremster ihre Enttäuschung.  Das Volk will diese Politiker nämlich gar nicht wählen, aber es gibt halt keine anderen. Wenigstens wird die Debatte kernig. Mal Arschloch sagen, hey, das gilt heute schon als Charisma. Dabei – was ist an diesem Wort so schlimm? Immerhin geht es um ein lebenswichtiges Organ. Das sieht man sofort an Sigmar Gabriel oder Peter Altmaier. Die wären ohne schon längst geplatzt. Vielleicht geht einem Politiker das Wort so leicht von den Lippen, weil es den heutigen Karriereportalen in der Politik so unverhohlen entspricht? Schau ihn an, das erklärt dieses polierte, führige Profil. Da kennt einer den Weg genau.