Neun-Euro Ticket: Lizenz zum Anstecken

Das Neun-Euro Ticket ist die Antwort der Regierung auf die Impfaulheit der Menschen. Die Leute packen sich wie erwartet dermassen eng in die Zugwaggons, dass auch Masken keinen Schutz mehr bieten.  So wird die Bevölkerung „zügig“ durchseucht und die Herdenimmunität kann noch vor dem Herbst erreicht werden.
Naturimpfung ohne Impfpflicht, geht doch!

Jo Nesbö: Inklusion als Leistung des Lesers

Weil der Lese-Markt nichts hergibt ausser Schrott, liest man die alten Bücher wieder, wie Jo Nesbö, Headhunter. Man staunt aufs Neue, wie trotz der unglaublichen Logikfehler von Nesbö die Geschichte spannend und unterhaltsam bleibt. Ist das schon Inklusion? Man verzeiht krasse Fehlleistungen und schaut, wohin die Geschichte wirklich will? Ja, das ist Inklusion. Literarische Inklusion: der Leser verzeiht einem Autor der zwar mental besonders begabt sein muss, aber überbordend herumflunkern kann, seine Denkfehler, die er offenbar selber nicht bemerkt. Man liest einfach drüber weg, sucht und findet das Ergebnis. Man drückt ob der krausen Flunkerei eines hyperaktiven Geistes einfach ein Auge zu, mit dem anderen liest man weiter und es macht sogar Spass. Kann also Inklusion gelingen? So schon. Denn das Ergebnis zählt. Auch wenn es unmöglich ist. 

(Jo Nesbö, Headhunter, 6. Auflage, Ullstein 2010)

Hier die Belege:

S. 158…Ich fuhr das Auto rückwärts in die Scheune und hätte die Reifen im Dunkeln beinahe an den scharfen Stahlspitzen eines Siloblockschneiders aufgeschlitzt. Zum Glück war er an der Rückseite von Sindra Aas blauem Massey-Ferguson-Traktor befestigt und etwas angehoben, so dass er, statt gleich die Reifen zu durchbohren, über den Kofferraumdeckel kratzte und mich noch rechtzeitig warnte, bevor die Spitzen die Heckscheibe durchbohrten. 

Wenn die Spitzen auf Höhe der Heckscheibe sind, wo sieht da Nesbö die Reifen?

S153…Eine Uzi. Eine Maschinenpistole, klein und handlich, hässlich und tödlich effektiv, mit der man keine Späße machte. Und diese Waffe war auf mich gerichtet. …Er drückte ab. Es hörte sich an wie Popcorn in einem Topf…Dann spürte ich etwas an meinem Bauch und blickte nach unten. Sah den Blutstrahl, der aus meinem Körper spritzte und die Milchpackung traf, die ich in der Hand hielt. Weißes Blut? Erst da kapierte ich, dass es umgekehrt war: die Kugel hatte nicht mich, sondern die Milch getroffen. Automatisch und irgendwie resigniert hob ich die Pistole und drückte ab. Das Knallen klang auf jeden Fall potenter als das blöde Ploppen der Uzi und ließ die israelische Schwulenwaffe schlagartig verstummen.

Den Milchbeutel konnte die Kugel noch durchdringen, und dann? Fiel sie vor seinem Bauch zu Boden? Matt und kraftlos? Milch macht müde Kugeln munter – oder hat die Werbung gelogen? Uzi, in dem Fall wohl Mikro Uzi mit Schalldämpfer: 30 Schuss pro Sekunde. Aber ohne richtiges Loch – nennt Nesbö sie deshalb israelische Schwulenwaffe?

S166…Ich blinzelte und blinzelte und starrte direkt auf Clas Greves weißen, behaarten After. Und davor zeichnete sich ein solider, ja mehr als solider, ein wahrhaft imposanter Schwanz ab. …

Der Autor hockt tief im Fäkalienbehälter, versteckt vor dem Killer, der jetzt über ihm auf dem primitiven Klo sitzt. Vorher wars eh schon dunkel, trotzdem kann er die geschlechtlichen Details beschreiben. Und wie genau! Hat er da elektrisches Licht im Gärkessel? 

Egal. Die Story ist mitreissend. Und auch der Film: Alle Darsteller und Handlung: wirklich super, ganz ohne Witz. Inklusion kann funktionieren. Oder?

Der Kampf der Kassenärztliche Vereinigung gegen die Armut

Millionen für Impfzentrum

Endlich: Wohlstand für alle in Sicht! Die Schere zwischen Arm und Reich schliesst sich nicht nur, sie klappt über sich selbst hinaus. Die Kassenärztliche Vereinigung hat flott und ungeprüft 5,7 Millionen Euro überwiesen an einen 19 Jährigen, der mit ein paar Klicks ein Schein-Impfzentrum aufgebaut hatte.  Sind Hartz Vier Empfänger künftig selber schuld?

 

Technikschulung: Witze-Portal Rubrik „Letzte Worte“

Auf Witze-Portalen, also den Seiten, die der gebildete Qualitätsdenker meidet, die uns aber trotzdem erheitern (wenns keiner merkt) findet man ganz nette Rubriken, zb. „Letzte Worte“. Die letzten Worte des Elektrikers: „Ich schalt mal ein.“ Die letzten Worte des Fallschirmspringers: „Scheiss Motten.“ Oder die letzten Worte des U-Boot Matrosen: „Hier muss man mal lüften.“
Immer entsteht sofort ein klares Bild der Situation, ohne dass man viel sagen muss.
Aber manchmal gibt es Alternativen, z.B. die letzten Worte eines Pilzesammlers: „Diese Art kenne ich noch gar nicht.“
Besser wäre wohl: „Diese Art kenne ich.“ So im Habitus des gebildeten Qualitätsdenkers.
Was noch fehlt oder schon zensiert wurde, sind die letzten Worte einer Klischeeperson wie Ehefrau/Schwiegermutter o.ä.: Egal, sie haben sowieso immer das letzte Wort.

Erpressungsszenario Commerzbank

Commerzbank  Polizeisprache ist doppeldeutig und kann rationalisiert werden: …Polizei ermittelt in „Erpressungszenario zum Nachteil der Commerzbank“. 1. Entweder geht das polizeisprachliche Spektrum davon aus, dass es auch ein Erpressungsszenario zum Vorteil der Commerzbank geben könnte. Oder 2. die polizeilichen Ermittlungen gereichen der Commerzbank zum Nachteil. Wenn aber 1., dann erfolgt 2., d.h. 1. und 2. heben sich gegenseitig auf, bleibt Erpressungszenario Commerzbank. Schlimm genug.

 

Affenpocken austricksen

„Die Risikogemeinde, im Augenblick vor allem Männer, die anonymen Sex mit anderen Männern haben, solle aufmerksam auf Hautveränderungen und erhöhte Temperatur achten.“ wird Karl Lauterbach sinngemäss zitiert in der Ärztezeitung: Risikogemeinde
Wäre es nicht besser, darauf zu achten, ob ein Gemeindemitglied besonders haarig ist und gut klettern kann? Lauterbach will wohl bloss wieder eine neue Maskenpflicht einführen.