Bildung: Trotz oder wegen Schulpflicht?

Soeben den Kanal vom Stifterverband abonniert, weil der Neurobiologe Gerald Hüther so gut argumentiert. Allerdings und zum Glück und hoffentlich ist er auch Idealist, was den Satiriker als Advocatus diaboli auf den Plan ruft.
Hüther argumentiert so gegen das Schulpflichtgesetz, Zitat: „Wenn man Kinder fragt warum gehst du zur Schule und die einzige Antwort… heißt, weil ich muss“ Zitatende – offenbar wäre wünschenswert, dass Kinder von sich aus gern zur Schule gehen. Ohne Pflicht. Leider übersieht er, dass die Eltern und Kindbesitzer die vehementesten Befürworter der Schulpflicht sind. Warum? Da sind die Kinder aus dem Haus und aufgeräumt. Wo konnte das jeder sehen? In der Corona-Zeit, bei Lockdown und Ausgehverbot, als die Eltern depressiv wurden, seelisch ausgebrannt nach wenigen Wochen Kinderpräsenz, bloss weil sie die Produkte ihrer ehelichen Aktivitäten den ganzen Tag um sich herum hatten. Oh, wie wurde da gejammert, dass man Kinder hat. Das beweist: Schule dient der Aufbewahrung. Erziehung? Soll der Lehrer machen. Bildung? Das juckt moderne Eltern schon lange nicht mehr. „Bildung? Legg mi doch am Buggl! Hä, i muss de ganz Dag zum Aldi schaffe! Lehrer, bass du uf mei Kind uf!“ Auf hochdeutsch: „Bildung? Selber Bildung! Ich muss mein Seminar halten, ich will Professor*In werden! Die Kita ist geschlossen, eine Frechheit, die verklage ich!“