Jetzt droht eine Eskalation der Chipkrise bei Autobauern. Die deutsche Autoindustrie wird von China ausgebremst und sucht Alternativen zu Halbleitern. Die Lösung liegt so nah: weg mit dem Digitalqack, her mit der Technik von früher. Endlich wieder einfach nur fahren, ohne dass dauernd was piepst und tutet und macht und blinkt. Das wäre ein Verkaufsschlager: weg von den grotesk überdimensionierten Riesenwannen, hin zu einfachem „von hier nach dort und zurück“. Klein, leicht und bezahlbar. Der Markt brummt schon bei der blossen Vorstellung. Schmeisst die Chips weg, trimmt die Kisten wieder auf analog und der Chines guckt bled aus der Wäsche.
Jahrhundertwinterchen
Uiuiui, jetzt munkeln manche von einem Mordswinter, der uns blüht – haben die schon mal einen Winter erlebt? Wenns ab Dezember Minusgrade hatte bis fast zum März? Wie in den Sechzigern? Wir wissens noch und vergleichen unsere erlebten Dezember mit den komischen heutigen Wintermonaten, wo sich das Volk in T-shirts in die Fussgängerzone spreizt und Rotwein säuft. Aber heute geht es um Gefühle und der gefühlte Winter ist relativ. Der eine glaubt, dass er friert und der andere hat vergessen, wie frieren geht. Über die Heizkosten motzen können beide. Jammerlappen. Unsere Prognose: Der Jahrhundertwinter 25 findet Ende November statt und dauert drei Tage. Halt so, wie die letzten paar Jahre.
Kim Wexler im Oval Office?
Die Sprecherin im Weissen Haus sieht aus wie Kim Wexler – Tochter? Ein Reporter wollte von ihr wissen, wer schuld daran war, dass sich die alle jetzt in Budapest treffen. Eine Frage auf dem Erkenntnisniveau von Querdenkern, bestens geeignet zum Rummobben: wer ist schuld!? Auf diese Frage reagierte Kim Wexler schnippisch: Dei Mudda! Und da hat er noch Glück gehabt. Was soll das denn! Wer hat den Ort für den Termin arrangiert? Was für eine Frage. Wir hätten geantwortet: Dei Vaddr! Wenigstens weiss jetzt Saul Goodman, wo er Kim finden kann.
Kronjuwelen der Franzosen
Erst wars die weggeworfene Kippe, mit der ein Neo-Facharbeiter Notre-Dame zu einer Grundüberholung verhalf, jetzt nutzen ein paar wiedergeborene Jacobiner das Savoir-Vivre der Franzosen zu einem Coup gegen deren Kronjuwelen. Sämtliche Sicherheitseinrichtungen im Louvre hätten funktioniert, sagt notre dame culturelle, Rachita Dati, Kulturministerin von Frankreich. Pas de problème, Madame, ist ja nur Glitzerzeug. Vorschriften einzuhalten ist eh bloss was für die Spiesser von der falschen Rheinseite. Allerdings könnte sich bald das Interesse verlagern, auf noch lukrativere Ebenen. Ein paar Kilo Plutonium sind mancherorts deutlich mehr wert, als alle Königsklunker zusammen. Wenn die französischen Kernkraftwerke und ihre Zwischenlager (Maschendrahtverschläge unter Wellblech auf dem Reaktorgelände) genauso gut gesichert sind wie der Louvre und Notre-Dame, könnten sich bald die globalen Machtverhältnisse neu ordnen.
Igelwitz im Oktober
An einer Grundschule bei KA wurde der Igelwitz als Witz der Woche ausgewählt: Zwei Zahnstocher gehen durch den Wald, plötzlich rast ein Igel vorbei. Sagt der eine Zahnstocher: He, hast du gewusst, dass es hier einen Bus gibt? Manche Schüler haben sich sogar in den Igel reinversetzt: Aha, zwei Schwarzfahrer. Die müssen laufen! Irgendeine Moral? Vielleicht so: Igelhandball nur mit Handschuh. Achtung beim Sammeln von Esskastanien! Die sehen von hinten ähnlich aus.
Dicke Menschen: Bodyshaming?
Dicke Menschen heissen ab jetzt „Mehrgewichtig„. …Thurner spricht über alltägliche Grenzüberschreitungen gegenüber mehrgewichtigen Personen … Och nö, das Wort ist zu breit, die Tipperei geht auf den Senkel und macht bloss den Text fett. Was heisst schon dick? Wenn dürre Klappermodels die Nahrung verweigern, weil sie glauben, sie seien zu dick, wird offenbar, dass das gefühlte Dicksein leicht an der Realität vorbeischrammen kann. Aber was heisst schon Realität. Ich bin so dünn, wie ich mich fühle, ist unser Vorschlag für den neuen Wohlfühlsatz des Jahres. Bodyshaming war gestern.
