Baerbock bei Will – zynisch oder überfordert? Oder beides?

Bei Anne Will war neulich Annalena, die Außenministerin mit der Pfadfinderinnenstimme und wir beobachten eine Vermerkelung der Gesichtszüge: die Mundwinkel gehen nach unten. Das ist professionell, im Gegensatz zu diesem NRW Kanzlerkandidat, der so blöd gelacht hat angesichts der Überschwemmung im Ahrtal. Offenbar kommt Baerbock immer mehr in der Wirklichkeit an: in der Wirklichkeit fern von Einfamilienhaushalt, wo beim Streit darüber, wer die Kinder zum Geigenunterricht fährt und vom Reiten abholt, ganze Ehen zerbrechen. Uns macht allerdings Sorge, dass sie, immerhin als hohe Politikerin des globalen Austauschs im Auftrag unseres Landes, mit den Tränen kämpft, angesichts der Realität. Uns befremdet ihre fast schon geschluchzte Botschaft: „Wir können alle froh sein, dass wir mit unseren Familien hier in Frieden leben können.“ Wir sind ja auch froh. Aber da haben die Bessermenschen jahrzehntelang einem Harald Schmidt vorgeworfen, er sei zynisch, wenn er souverän mit Wahrheiten umgeht, und jetzt macht die allen Ernstes der Welt klar, daheim ist es am schönsten? Als Außenministerin? Bei uns ist es schön friedlich, bätsch!? Kann man zynisch sein, auch wenn man dabei heult? Hoffentlich haben die Menschen in den Kriegsgebieten das nicht gesehen. Aber da geht ja momentan eh kein Fernsehen.