Berlin: totale soziale Wahrnehmung?

Gestern in S45 nach Schönefeld: riesiger Afghane o.ä. hockt sich heran, sehr sorgfältig, ohne an Gitarre und Koffer zu stossen. In München oder Karlsruhe schon mal nicht sebstverständlich. Weiter hinten steht ein Opa auf, sein Rad liegt auf dem Flur, S-Bahn hält, Opa hebt Rad auf, schultert Rucksack, an der Türe klemmts, wir schauen sehr konzentriert und aufstehbereit zur Situation, schräg gegenüber sieht ein dunkler Junge mit Rastalocken unseren Blick, wendet den Kopf, sieht und steht auf, eilt zum Opa um zu helfen. In Freiburg fangen manche Typen bloss an, in der Strassenbahn zu qualmen. Wie vorgestern in der Linie Haid zum Toyotahändler. In Berlin weichst du auf dem Trottoir im Vorfeld zwei Typen etwas aus, die sich ihrerseits mit derselben Reaktion sofort revanchieren. In Berlin ist das soziale Wahrnehmen viel intensiver, als im dumpfen Freiburg oder im Streberkarlsruhe. Liegts an der Pseudotoleranz? Oder an der Katholerei? Am Beamtenkäse? Oder bloss an unserem Tunnelblick?