Loriot und der vorgehaltene Spiegel

Heute wäre Loriot hundert Jahre alt geworden vermelden die Flachbildschirme. Ja und? Nächstes Jahr würde er hundertundeins. „Loriot hält der Gesellschaft den Spiegel vor…“ behaupten die Kulturredaktionen – wie denn das? Mit „Helga, das Ei ist hart!“… ‚Morgen bringe ich sie um!‘ Wie gesellschaftskritisch. Oder: „Mein Name ist Müller-Lüdenscheidt“ – zwei Männer in einer Badewanne. Bitte, was für eine Gesellschaft wird hier gespiegelt? Unsere ja wohl nicht. Dass es immer das Etikett vom vorgehaltenen Spiegel braucht, um Komik als wertvoll darzustellen. Dabei reicht doch deren Qualität. Erkennen unsere Fernseh-Kulturbeauftragten echte Komik nicht? Das erklärt vieles…