Elefantenstoßzähne negative Selektion

8.1.2017 „Dreißigtausend Elefanten abgeschlachtet wegen ihrer Stoßzähne“ – und ein Dickhäuter mit zwei Stummelzähnchen blickt anklagend aus dem Plakat von WWF oder von bento. Männliche Chinesen brauchen Stoßzahnpulver für ihren eigenen Stoßzahn, und dazu stehen sie auch ganz offen. Oder die Chinesin rührt es ihrem Chinesen heimlich ins Müsli, wo es natürlich nicht wirkt, weil der Placeboeffekt fehlt. Zermahlener Zahnschmelz als Medikament macht nicht potent, man fühlt sich höchstens zerschlagen bzw. aufgerieben. Das juckt die Chinesin aber nicht, die Hoffnung stirbt zuletzt. Anscheinend wirkt die verschärfte Selektion durch Stoßzahnjäger bereits auf die Genetik: den Elefanten wachsen nur noch so Stummel wie auf dem Plakat. Das bedeutet aber, sie passen nicht mehr ins Beuteschema. Der Stummelzahn als ökologische Nische wirkt arterhaltend, der Elefant wird sich durchsetzen. Je kleiner die Stoßzähne umso winziger die Erektionen und auf der Strecke bleibt der Chinese, ganz zu schweigen von der Chinesin.
Was uns aber deutlich nachdenklicher stimmt, ist die Begründung für die Sinnlosigkeit des Massenmords. So viele Elefanten tot, bloss wegen des Stoßzahns? Was ist mit den 30 Millionen Kühen, alle umgebracht wegen ihres Tafelspitzes? He Moment, die Kuh wird komplett gefressen, da bleibt nix übrig, gell! Ist der Rindermord akzeptabler, weil mehr vom Tier verwendet wird? Seltsames Unrechtsbewußtsein. „Wegen 2,50.- erschlagen“ – bei solchen Schlagzeilen wimmert das ökonomische Gewissen. Woher soll der Räuber wissen, dass das Opfer bloß 2,50.- in der Tasche hat? Und wäre das Verbrechen weniger schlimm, wenn es um 25000.- gegangen ist? Ja. Denn wer soviel Geld in der Tasche hat, ist irgendwie selber schuld. Außerdem passt es gar nicht rein, das springt ja den Ganoven ins Auge. Genau wie ein Stoßzahn.