Lachen soll gesund sein

31. 10. 2016 „Grusel-Clown“ nennt sich das Genre, in welchem man heutzutage Bedeutung erlangen kann, wenn man Talent für das komische Fach hat. Es gibt schon längere Zeit den Krankenhaus-Clown. Wenn die Patienten nicht lachen wollen, kann er ihnen drohen, dass gleich der Grusel-Clown kommt. Wenn bei der OP kurz vor der Narkose der Chirurg als Grusel-Clown auftritt, fällt man von selber in Ohnmacht. Anästhesie ohne Chemie – solche Komik wäre demnach unästhetisch.

Schutzraum für Obdachlose

31. 10. 2016 In Essen brach ein 82-Jähriger vor dem Geldautomaten zusammen und verstarb. In den nächsten zwanzig Minuten stiegen vier Kunden über den Mann hinweg, ohne zu helfen. Garantiert haben die gedacht, da liegt ein Obdachloser. Immerhin ist der Raum beheizt und trocken. Eigentlich ein ganz vernünftiger Plan,  man kann sich aufwärmen und seine Besucher nach dem Abheben begründet fragen: Haste ma n Euro?

Millionär in einer Woche

28. 10. 2016 Baden-Württembergs Gymnasien zeigen heute im Ländervergleich die schwächsten Leistungen. Baden-Württembergs Bildungs-Absturz
Kann es sein, dass, wenn die Ergebnisse baden-württembergischer Bildungsproduktion beruflich in die Werbung gehen, dann solche Annoncen dabei herauskommen?

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Sieben Tage hat die Woche und 7 mal 12500 gibt eine Million. Naja, wurscht. Solange baden-württembergische Abiturienten kein Kernkraftwerk leiten…

 

Gabriels List

25. 10. 2016 Gabriel schlägt Steinmeier fürs das Bundespräsidentenamt vor. Raffiniert. So kann Steinmeier nicht als Kanzler kandidieren. Da hätte dieser hundertmal mehr Chancen als Gabriel.

Vegane Leberwurst

24. 10. 2016 Schon bei Robotern gilt die Wurst als gängige Nährstoffgestalt. Als der Froschsternerkundungsroboter der Klasse D den depressiven Roboter Marvin befragt, was ihm die Menschen für eine Waffe zu seiner Verteidigung überlassen haben, muss dieser gestehen: „…nicht mal ne elektronische Wurst.“ (Per Anhalter durch die Galaxis).
Inzwischen gibt es sogar vegane Würste. Die Vegan-Industrie wirbt mit „veganer Leberwurst“, „vegane Landjäger“, „vegane Salami“. Das ist doch totale Verarschung. Erstens keine Leberwurst, sondern das Gegenteil und zweitens diffamierend: Offenbar glauben die Namensgeber, Veganer bräuchten einen Fleischersatz, wenigstens geschmacklich. Als ob die Veganer sich das Fleischessen aus unerfindlichen Gründen verkneifen, aber eigentlich gern Fleisch essen würden. Weils doch so gut schmeckt. Der Begriff vegane Leberwurst impliziert: Wer kein Fleisch isst, muss irgendwie behindert sein. Demnach sind die veganen Wurstparaden die Paralympics unter den Fleischfressern.

Geiselnahmen vermeiden durch Dudenreform

20. 10. 2017 Momentan ereifert sich das Fernsehpublikum über Menschenwürde und Geiselnahme mit Tötungsabsicht. Hier könnte ein Eingriff in den Wortschatz möglicherweise Gutes bewirken: Wäre das Wort „Geisel“ nur ein anderes Wort für „Leiche“, gäbe es keine Geiselnahmen mehr.
Problem: Wer ist Geisel – wer Geiselnehmer? Geiseln, wohin man blickt:  Der Festangestellte muss im Berufsverkehrs-Stau hocken, als Geisel der Wirtschaft; der Bauer muss die Milch herschenken als Geisel von Brüssel; der  übernächtigte Arzt muss Operationen verpfuschen als Geisel der Krankenhausleitung; der Lehrer muss seine Rechtschreibung verlernen als Geisel der Kultusministerkonferenz; die Frau muss Kinder in die Welt setzen als Geisel von Kinderwünschen seitens der Oma, des Gatten, der Gesellschaft oder den Vorgaben für Kindergeld: die Ehe wird zum Stockholmsyndrom und bekennende Junggesellen werden die Geiseln der gehwegbreiten Säuglingslaster, die alles niederwalzen, was nicht mindestens genauso säuglingsgerecht entgegenrollt.