Bad Zwischenahn heimatkundlich erklärt

Wenn man zb. dank einer Einladung zu einem Auftritt nach Friesoythe fährt, kommt man möglicherweise an einem Städtchen namens Bad Zwischenahn vorbei. Die Heimatkunde lehrt uns, dass in dieser Gegend die Menschen sehr an ihrem Stammbaum hängen und eventuelle Lücken in der Vorfahrengalerie mit einem Stellvertreter ausfüllen, einem Foto oder Bild von einer Person, die keiner kennt, die aber gleichberechtigt solange in der Reihe der Vorväter mit ausgestellt wird, bis der echte Platzinhaber ermittelt worden ist. Solch einen Platzhalter nennt man Zwischenahn.

Mit der Faust gefunden

Unsere Deutsch-Abiturienten am journalistischen Arbeitspatz….sorry,..platz generieren neue Begriffe, jenseits der Verstehensbanalität, heute: der (bzw. das) Fand. Der (oder das) Faustfand ist eine phantasievolle Ausgeburt der Rechtschreibreformierten, die ihren Goethe gelesen haben, besonders die Stelle,als Dr. Faust fand, dass das ganze Dichten und Denken ein grosser Kokelores ist: Isländer Faust fand

Gründe für Sport

So lautet ein Beitrag auf zeit-online am 17.10.17 und fünf der Gründe, warum die Frau genau jetzt mit Sport starten sollte, sind offensichtlich: 1. sie hat die Trainingsklamotten schon an, 2. sie steht schon auf der Wiese, 3. die Sonne scheint, 4. es regnet noch nicht, 5. die anderen Nervensägen sind noch nicht da. Danke, reicht.

Google-Zombie: Ich

Das meldet soeben ZDF-info: google sammelt meine Daten nur aus dem einzigen Grund, mir gezielt Werbung anzubieten.
Aber was mir da an Werbung auf den täglichen Schirm kommt, kann ich überhaupt nicht brauchen. Null. Offenbar entspricht mein Konsumprofil nicht den errechneten Erwartungen. Ist mein Klickverhalten denn so schlampig? Bin ich als Netzpersönlichkeit für die mich messenden Programme nur eine Heisenbergsche Unschärfe? Werde ich irgendwann abgemahnt, wegen mangelnder Profilfähigkeit oder Vortäuschung von Konsumtauglichkeit? Gibt es mich überhaupt?

Horrorclowns

Jetzt läuft das neue „Es“ im Kino und Halloween steht vor der Tür. Die Polizei rechnet mit gehäuftem Auftreten von Horrorclowns, die auf Gehwegen pöbeln oder im Strassenverkehr herumhüpfen. Solche Horrorclowns sind spontan mutationsfähig: Wird ein Horrorclown von einem Auto angefahren, verwandelt er sich zum Krankenhausclown.

Noch ein Friedenspreis

Der Friedenspreis des deutschen Buchhandels ging an Margaret Atwood, die ihn so kommentierte: „Verzeihen Sie mir diese schauerlichen Szenarien, doch an vielen Fronten besteht Anlass zur Sorge.“ Was bedeutet denn das schon wieder? Eine Front kennzeichnet einen Kampfabschnitt im Kriegsfall und macht den Teilhabenden jede Menge Sorge, ja, die Front ist lediglich ein anderes Wort für Sorge. Wer behauptet, dass an vielen Fronten ein Anlass zur Sorge besteht, hat die Sache nicht verstanden, denn nicht an vielen, sondern an allen Fronten wird dieser Anlass geboten. Was bedeutet überhaupt Friedenspreis vom Buchhandel, noch dazu vom Deutschen? Bekommt man den, wenn man Bücher verfasst, die sich die Leser nicht um die Ohren hauen? Wer oder was ist der Deutsche Buchhandel? Haben sich da Geschäftsleute zusammengefunden, die mit deutschsprachiger Lektüre Handel treiben, um einen Preis des Friedens zu verleihen? Zwischen den Fronten der schreibenden und gedruckten Zunft und der lediglich schreibenden, aber vom Verlag abgelehnten Zunft? Die Hauptfrontlinie dürfte zwischen den Konsumenten von Lektüre und denen verlaufen, die ein Buch nie in die Hand nehmen. Die bereiten nämlich dem Deutschen Buchhandel friedlose Nächte und er muss mit den Preisen runtergehen.

„Verzeihen Sie mir diese schauerlichen Szenarien, doch an vielen Fronten besteht Anlass zur Sorge.“ Wer erhielt den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und kommentierte ihn derart?

  1. Margaret Atwood.  Quelle: Quiz „Wissenstest des Tages“ auf zeit-online