Wischvorlage Tinder: arsebook vs. facebook

Das online-portal Tinder dient der Partnerfindung, wobei es anscheinend gar nicht um Partner geht, sondern um gezielten Austausch von Techniken. Es funktioniert per Foto und drauf herumwischen. Tinder dient demnach als Wischvorlage für Phantasiearme: Nach rechts gewischt, bedeutet: „ja“, nach links bedeutet „nein“, aber je nachdem, welcher Gender da wischt, bedeutet links „vielleicht“ oder auch „ja“. (Quelle: daily.spiegel.de online-dating)
Die Anonymität auf diesem Wischportal offenbart den natürlichen Rassismus der Weltbevölkerung: weisse Männer werden auch von dunkelhäutigen Frauen bevorzugt.
Der Spruch, „wer nicht wischen will, muss freundlich sein“, offenbart sich als Wunschdenken, denn auch noch so häufiges nach rechts Wischen bringt vielen Wischern wenig, ausser wischen. Früher wollte man keine gewischt bekommen, heute sieht das anders aus.
Das ist wie mit dem Daumen hoch auf dem Deppenportal facebook: sagt nix aus. Wenigstens stimmt das Gleichgewicht, neben facebook ist Tinder arsebook. Die Wischerei ist dieselbe wie früher, bloss heisst es heute nach links oder rechts, früher hiess es mit links oder rechts.
Das wusste schon Wilhelm Busch:
„Einseitig aber ist der Mann / der`s nicht mit beiden Händen kann“
(aus: Die Folgen der Kraft)