Militär: „Stille Ankunft“ vs. „Junggesellinnenabschied“

Es gibt eine militärische Taktik, die von der neuen deutschen Heeresleitung entweder soeben erfunden oder erfolgreich wiederentdeckt wurde: die „Stille Ankunft“, jetzt praktiziert beim Rückzug aus Afghanistan Stille Ankunft. Im Prinzip handelt es sich um das Gegenteil zum „Junggesellinnenabschied“. Während dort die Zivilistinnen vor der Ankunft im Hafen der Ehe grölend, unflätig und überdeutlich ihre sozialen Kompetenzen zwanghaft unter Beweis stellen, zieht sich hier das Militär unspektakulär und in ruhiger Würde in die heimische Kaserne zurück, zurück aus einem Land, welchem der Junggesellinnenabschied nicht nahegebracht werden konnte. Zumindest bislang. Stille Ankunft: Keine Politikerin redet, kein Regierungsmitglied schwätzt unsere tapferen Jungs und Mädels voll. Als ob sie nie weggewesen wären. Alles still. Nicht mal der Feind hat was gemerkt. Und wenn doch, hat er sich nichts anmerken lassen und war nur still und heimlich froh. Eigentlich eine win-win Situation. Stille Ankunft: So geht Taktik.