Bratwurstleugner vs. Alupfannenhüte

Impfung verweigern wegen Langzeitfolgen – das ist bewährte Devise der Bratwurstleugner. So eine Bratwurst erhält nicht nur Mikroplastik, das sich Verweigerer anderer Art reinstopfen, ohne je an Langzeitfolgen zu denken; eine Bratwurst birgt jede Menge Medikamente. Bratwurstleugner verneinen den unklinischen Aspekt der Bratwurst: Eine Bratwurst sei eine einzige grosse Impfung, denn sie enthalte solche Mengen Antibiotika, dass sich keiner wundern muss, warum Bratwurstfresser immer so gesund aussehen. Der Medikamentencocktail einer Bratwurst führe zu resistenten Fettzellen voller Mikrochips von Bill Gates, damit dieser immer weiss, welcher fette Ranzen gerade von A nach B fährt. Deswegen setzen die Bratwurstaktivisten sich ihre Alupfannen als Hut auf den Kopf, vereiteln so die Zubereitung von Bratwürsten und schützen ihre Gedanken vor den Emissionen der Mikrowellenherde. Wobei sie davon ausgehen, dass ihre Gedanken im Kopfbereich erzeugt werden. Hier treten die Hirnleugner auf den Plan, aber das ist ein anderes Thema.

Virus oder Karneval: Wolle mers neilosse?

Wegen Ansteckungsgefahr will der Gesundheitsminister den Fasching in den Sommer verlegen. Kölner Karnevalisten wehren sich gegen eine Verschiebung ihres Gewänderzirkus. Sie berufen sich auf traditionelle Werte: mit schrecklichen Masken wollen Karnevalisten seit jeher den Winter vertreiben. Zwar sind die Masken inzwischen so gut, dass sich der Winter gar nicht mehr hertraut, aber das Virus lässt sich bislang nicht erschrecken. Wolle mers neilosse? Das Virus pfeift drauf. Auf beiden Lungenflügeln, Helau und Alaaf. Deswegen wäre die Verlegung des Karnevals richtig: In Zukunft vertreiben die Karnevalisten mit schrecklichen Masken die immer heisseren Sommer. 

Quergedacht: Regenschirme demokratiefeindlich?

Querdenker warnen jetzt vor Regenschirmen. Grundlage ist die Aussage von Walter White in Breaking Bad, Staffel zwei, erste Folge, Zitat: „…in den späten Siebzigern wurde ein bulgarischer Journalist mit Rizin umgebracht… Der KGB hatte die Spitze eines Regenschirms so umgebaut, dass man dem Mann damit ein winziges stecknadelkopfgrosses Kügelchen ins Bein injizieren konnte.“ Zitatende. Die Sorge der Impfgegner geht dahin, dass einem der Staat auf diese Weise statt Rizin einen Coronaimpfstoff verabreichen könnte. 

Nadeln, die in Schultern dringen

Wenn es ums Sichtbarmachen von Pandemiegeschehen geht, bedienen uns die Darstellungsbeauftragten in TV und Presse – den Medien halt –  immer nur mit Bildern von Kanülen, die in Schultern dringen. Diese Billig-Metaphorik dringt kanülenhaft in den Symbolvorrat unserer Sprache ein, Zitat NZZ: … „Das sieht ein Entwurf für die Beschlussvorlage des Bund- und Ländertreffens am Dienstag vor, der an diverse Medien durchgestochen wurde.“ Bilder setzen sich im Symbolvorrat der Sprache durch, das erklärt die steigende Verwendung des Begriffes „Durchstechen“.

Log4Shell: Sicherheitslücke? Welche Sicherheit denn?

Dass das Digitale nur eine Basis für Fälschung und Wissensauslagerung (sprich: Bledheit) sei, hat man hier seit langem lesen können. Natürlich auf digital. Das klingt paradox, ist es auch, aber deswegen wird unser Standpunkt nicht schwächer. Jetzt haben die Wächter der Digital-Zivilisation die rotesten Warnflaggen gehisst, die sie anklicken konnten: das ganze System sei wegen einer lächerlich einfachen Sicherheitslücke in Gefahr.  Digitaler Schwächeanfall  Wir geben Entwarnung: Wenn die Lücke das System ist, was heisst dann schon Gefahr? Einfach Bledheit zulassen. Mäh.

 

Filme gucken in der Pandemie: Genisys (Terminatormix)

Ins Jahr 2015 wurde ein Terminator mit Rechtschreibschwäche gesendet, um die Beherrscher der Rechtschreibung zu eliminieren. Es entstand der Film Genisys. Gemeint war wohl Genesis, aber wie sagte schon Walter White alias Heisenberg: „…das habt ihr nicht von mir.“ Faszinierend sind die Gebisse der Roboter: täuschend echte Zähne, aber in Kiefern aus blankem Metall. Wozu brauchen Roboter Zähne? Wegen den bits und den bites? Damit sie auch morgen noch kräftig zubeissen können?