Gelbwesten als Uniform

Die Vielfalt an Klamotten unsrer Warenwunderwirtschaft bewirkt vor allem, dass jeder individuell aussieht. So kann sich der Mob nicht zusammenrotten. Die Gelbwestenrevolution bei den Franzosen beweist: jeder hat so ein Ding im Auto, schon hat man eine Uniform. Da wird selbst der grösste Mist plötzlich mehrheitsfähig. Werden unsere orangen Warnwesten bald verboten?

Seniorenglück über der Donau

Das Vorhängemonster in Regensburg bedeutet: Auch ältere Menschen haben ein Recht auf Glück. Oder: Alte Liebe rostet länger. Gelten auch Zahlenschlösser, wenn man die Nummer glaubhaft vergisst? Wann kommen Fahrradschlösser? 

Neue Serie: Der Sentinel

Sentinelesen haben neulich einen sog. Missionar aus USA umgebracht, der ihnen den rechten Weg aufweisen wollte. Die Überlegung, dass man durch solches Wissen überhaupt erst verurteilungsfähig wird, hat die Angehörigen dieser Höchstzivilisation zur Tat schreiten lassen, ganz unsentimental. Da könnte man eine Serie draus machen, zb.: „Der Sentinel – im Auge des Missionars“ oder für Heiratssüchtige: „Der Sentinel – wen kannst du trauen“. Kannibalen? Von wegen. Den Ami haben sie vergraben und auf das jüngste Gericht verzichtet. Sentinel

Martins Mantel: „Motten- und Käferausrüstung“

Wir sind im Monat der Martinischen Mantelteilung, man gedenkt der willkürlichen Zerstörung von Heereseigentum durch einen Kavalleristen. Wolldecken werden noch heute beim Heer gefunden, unter dem Verwaltungsbegriff: „Motten- und Käferausrüstung“.  Wer jetzt meint, dass wir heutzutage auch Motten und Käfer zu Soldaten machen, der irrt sich. Es geht hier um eine Pflegeanweisung. (Übrigens eine super Decke! Zerteilen? Auf keinen Fall!)

Regensburger Mantelteilung: Moderne Partnerschaft

Die Installation zum historischen Martinus im Dom zu Regensburg wurde von unseren Exegeten bereits am 4. Februar als Darstellung von Notwehr gedeutet (s. 4.2. „Die Notwehr des heiligen Martinus“), heute können wir die These präzisieren. Geber und Empfänger waren  zwar nicht miteinander verheiratet, das war damals weder erlaubt noch notwendig, standen gleichwohl in intensivem Kurzzeit-Verhältnis, einer sog. Täter-Opfer-Beziehung. Das Zerren des Bettlers am (noch intakten) Mantel des Reiters lässt jegliche Demut vermissen. Der eine will weiter, der andere will ihn nicht lassen. Diese übergiffige Konstellation prägt Partnerschaften bis heute. Die Mantelteilung des heiligen Martinus ist folglich die erste dokumentierte Gütertrennung.

Bettler vs.Martinus Installation Regensburger Dom