Trojaner wollen bleiben

11.5.15 Sie kriegen die Trojaner scheints nicht mehr aus den Bundestagsrechnern. Was spähen die jetzt aus: Debatten? Sprechfehler? Hinterbänkler, die unentschuldigt fehlen? Der Geheimdienstpräsident benennt auf Phoenix eine Unsymmetrie bei Hackerangriffen: Hacker aus scheinbar schwachen Staaten wie Nordkorea können unsere Cyber-Welt bedrohen, wir aber können nicht zurückschlagen, weil diese Staaten aus Gründen des Mangels kaum Computer haben. Die regeln ihre Staaten ohne Elektronik, können aber unsere Systeme lahmlegen. Was hat uns neben einer extremen Anfälligkeit ganzer Versorgungssysteme das Internet gebracht? Menschen, die auf Displays rubbelnd durch die Stadt latschen.

Frühsommerlied

28.5.15 Möglicher Anfang für ein Frühsommerlied: „Die einen haben Schmetterlinge im Bauch, bei den andern sind es noch Raupen.“ Jetzt bloss noch einen Reim finden auf Raupen. Schwierig. Vielleicht umleiten über Verpuppen? „Ich radelte bei Rot und aufm Gehweg – es war mir wurscht ob einer hupt, / ja, da hatte ich Schmetterlinge im Bauch. Doch jetzt haben sie sich verpupt.“ In der Natur andersrum, aber wen juckts.

Blatterninfekt

27.5.15 Mehrere Amerikanische Patrioten wurden in der Schweiz festgesetzt und widersetzen sich momentan der Rückführung nach Amerika aus Staatsschutzgründen: sie sind mit den Blattern infiziert. Singular: Blatter, eine Pustel, gefüllt mit Bazillen. Die Blattern ist ein anderes Wort für schwarze Pest. Logisch, dass die nicht heimwollen. Wenn das nicht patriotisch ist, weiss ich auch nicht.

Inklusion als Herausforderung

23.5. 15 Die Inklusion als politisches Vorhaben von Gutmenschen löst sich immer dann auf, wenn  Konsequenzen drohen. Da ist soziale Kompetenz gefragt: Die Punkband PKN aus Finnland besteht aus drei Männern mit Down-Syndrom und einem Autisten. Beim Eurovision Song Contest kam PKN  nur bis zum Halbfinale, da musste PKN ausscheiden. Wo bleibt die Teilhabe in der Gesellschaft der Gewinner? Wahrscheinlich saßen in der Jury wieder bloss Autisten. Die Leute von PKN sind trotzdem glücklich heimgeflogen, man hat ihnen gesagt, sie hätten gewonnen.

Wutbürgerwut

12.5.15 Bremen hat gezeigt: es gibt jetzt den Bürger in Wut als Partei, BiW.
Wutbürger? Wer ist das nicht? Wut hat doch jeder: Der Autofahrer auf den Radfahrer, der Radfahrer auf den Autofahrer, der Fussgänger auf Radfahrer und Autofahrer zusammen. Oder ist die Wut auf Politiker gemeint? Aber die können doch nichts dafür, die hat doch jemand gewählt. Wut auf Politikerwähler? Die outen sich ja nicht, diese Feiglinge! Die machen ihr Kreuzchen im Dunkeln, heimtückisch und wutbürgerfeindlich. Halt, nicht die, die den Wutbürger ankreuzen. Ankreuzen jetzt nicht im religiösen Sinn. Solche sind des Herrn, die machen den Wutbürger zum Messias. Er wurde angekreuzt, nicht mit Nägeln, bloss mit dem Kuli und das reicht heute schon für einen Glaubenswahn.
Wenn Bürger Wut bekommen auf Wutbürger, bekommen Wutbürger Wut auf Bürger mit Wutbürgerwut, daraus ergibt sich der Tollwutbürger, der ist dann der Wutbürgerking.

Bremer Unwahl

11.5.15 Bremen hat gewählt, oder muss man sagen: Bremen hat nicht gewählt? Immerhin: Über die Hälfte der Wahlberechtigten ist der Wahlurne ferngeblieben. Am Ende der Bremer Nichtwahl erscheint die FDP wieder auf der Bildfläche. Diese Partei ist offenbar das Ergebnis von Nichtpolitik. Muss man die Wähler zur Stimmabgabe zwingen? Brauchen wir eine demokratische Diktatur? Ist etwa die Stimmenthaltung an sich zutiefst undemokratisch? Oder ist Demokratie inzwischen zur Diktatur der Belanglosigkeit degeneriert? Wenn die Staatsbürgerpflicht zum Kreuzchen machen verkommt, egal, wofür, dann wird die eigene Meinung immer weniger wert. Da hilft auch keine Fahimische Verlängerung der Urnenöffnungszeiten mit Aldi und Lidl als Urnenstandort.