Christi Himmelfahrt mit Riesenfelge dargestellt

Leider hat keiner gefilmt: soeben am Rentnerturnplatz nähe Karlsruhe am Hochreck die Riesenfelge geübt, parallel dazu stimmt in Sichtweite ein Pfarrer mit seinem Chor das Thema „Himmelfahrt“ an. Da flogen wir gleich vier- fünfmal gen Himmel, als pantomimische Unterstützung. Zum Takt der Tuba.

So ungefähr sah es aus (Archivfilm), allerdings inzwischen dank Übung deutlich souveräner:

„Ein echter Theatermann zeigt seine Talente, wo er ein Publikum hat.“ Shakespeare?

Wohlstandsverwahrlost

Da liest man sich morgens durch die Infowelt und stösst auf den Begriff von der Wohlstandsverwahrlosung. Tolles Wort, passt nahtlos auf alles, was uns so juckt. Den Begriff lernen wir auswendig.

Anlass: ein arriviertes Kind hatte seine tägliche Ration Aufmerksamkeit aus der Instagrammutterbrust gesaugt und wollte mehr. Dazu hatte es den Polizistenhasspulli angezogen, die „eat the rich“-Mütze auf den kleinen Kopf gesetzt und schon klicken die vernetzten Säuglinge wie wild auf ihre Followerknöpfchen. Natürlich. Sie kommen jetzt in die Hormone und wollen Provozieren. Aber ist das schon verwahrlost? Wohlstand – ja. Das sind reiche kleine Racker, biologisch vollwertig hochgepäppelt, die sich ihr Zimmer und den Schreibtisch nie mit Geschwistern teilen mussten. In die eigene Langeweile hineingeworfen suchen sie den Sinn des Lebens, ok, aber muss man dazu die Biobibel und das Bekenntnis zu gerechter Ernährung über Bord werfen?  „Eat the Rich“? Antiveganer gehts ja wohl nicht. Der Mensch steht am Ende der Nahrungskette, steckt voller Mikroplastik, Ackerchemie und Tschernobylresten. Wer frisst am meisten? Die Reichen. Und an denen soll man sich jetzt den veganen Status ruinieren? Per kannibalischer Inkorporation? Bloss, weil eine grüne Kinderpolitikerin provozieren will? Also nee.

KI als Bildungsbasis

Wir brauchen KI, die für uns schreibt und liest, weil das Lesen und Schreiben manche Redakteure mehr anstrengt als andere und schon fühlt sich jemand diskriminiert. Wir hoffen jedenfalls, dass das heute morgen die KI war und kein menschlicher Textbeauftragter, der uns höflich mit Sie anspricht und wissen will, wie lange eine Wolke wiegt.

Bio am Wegesrand: Der Schuh des Wasserläufers

Wenn die Sonne hoch steht und so wie heute auf den Tümpel scheint, sieht man auf dem Boden rundliche Schatten in Gruppen, fast wie ein aufgeklapptes sechsblättriges Kleeblatt. Zu den Schatten findet sich stets ein Wasserläufer. Dieses Insekt aus der Gattung der Wanzenartigen trägt (aufs Bild klicken!) offenbar an jedem Fuss solch eine fächerartige Fläche, die das Sonnenlicht so reflektiert, dass sich ein deutlicher Schatten bildet. Sind es winzige Fäden, im Kreis angeordnet, die dem Bein des Tiers durch zigfache Miniwellentäler genug Widerstand geben, um sich schwungvoll abzudrücken? Wir werden es nachlesen. Wahrscheinlich banal, trotzdem überraschende Pointe: Auch klares Wasser ist nicht immer durchsichtig.

PS: Und wer die Beine zählt, kommt drauf, dass hier zwei Viecher aufeinanderhocken. Hoffentlich einvernehmlich. Sonst landet der Obere bei #metoo für Wanzen. Oder der Untere, wer kennt sich schon mit Wanzen aus!

Sinnleere im Storchennest: neuer Rechtschreiboffenbarungseid

Jahrzehntelang wurde der Storch gepäppelt, jetzt gerät er zur Plage. Mag sein, ist aber Nebensache. Uns geht es um die beschleunigte Erosion von Denkfähigkeit des Menschen durch Digitalisierung. Siehe Textbeispiel: „Menschen und Intuitionen“ als Patennamen…? Intuitionen? Bei Storchenschutz geht es sicher auch um „Intuition“, aber „Institution“ hätte besser gepasst. Wir vermuten intuitiv, dass Institution gemeint war, aber die Text-KI die Gefühlslage der Zielgruppe eingerechnet hat. Da gehts schon mal intuitiv zu, wenn der Mensch sein Lieblingsgetier schützenswert findet. Früher konnte man alles in sich reinlesen, heute muss man permanent auf der Hut sein. War das Lesen und Denken früher also besser? Da brat mir doch einer nen Storch. (Altes Sprichwort für „völlig überrascht sein“). Vielleicht könnt ihr jetzt verstehen, was einen Romantiker in die Satire treibt. Was hat zu dem ganzen trouble geführt? Menschliche Intelligenz. Ist das der Sinn von Digitalisierung: Intelligenzminderung als Rettung des Planeten?

Analoges Mahnlied gegen die Übervölkerung:
Jetzt schau mal her und horch
was wir dir sagen, Storch!
Pay us now attention:
es gibt zuviele Menschen!
Mach mal Lieferpause!
Bring uns nichts nach Hause!

Gold aus Blei

Am Teilchenbeschleuniger CERN haben Wissenschaftler aus Bleiatomen Gold gemacht. Es antstanden zwar nur wenige Atome Gold, aber die Forscher hängen ja am staatlichen Tropf, zum Glück. Denn wenn sie Gold in nennenswerter Menge herstellen könnten, käme es zur Goldinflation. Dann wäre es noch wichtiger, aus Gold Blei zu machen. Soweit sind sie aber noch nicht.