ZDF Heute meldet: In Grönland schmilzt der Eispanzer deshalb viel schneller als erwartet, weil sich beim Schmelzen so Spalten bilden, da kann die Wärme rein und schädlich wirken. Aber das weiss doch jeder, der sommers Eisschmelzversuche im Eisbecher durchführt! Waren diese Wissenschaftler niemals Kind? Oder waren die schon damals so nerdig phantasiearm und sind bloss als Mathe-Autisten in die Laufbahn gerutscht? Gut, dann helfen wir denen und empfehlen die Eisspaltenverhinderungsmethode: Einfach solche Klammern, aus Stahl, wie man sie bei geborstenen Bäumen oft findet. Links und rechts in die Spaltenwand bohren, fest zusammenzurren, und schon dauerts länger beim Schmelzen.
Die richtige Sache – ein Abstimmkompendium moderner Politik
Wenn für die richtige Sache die Falschen stimmen, wird die richtige Sache falsch. Wenn für die richtige Sache die Richtigen stimmen, bleibt die richtige Sache richtig.
Wenn für die falsche Sache die Richtigen stimmen, bleibt die falsche Sache falsch. Wenn für die falsche Sache die Falschen stimmen, wird die falsche Sache richtig. Richtig falsch? Falsch. Richtig. Wer kanns richten? Der Babba:…der Babba wirds schon richten, des ghört zu seine Pflichten, wozu is er sonst da, der Herr Babba…(H. Qualtinger)
Windräder und Landschaft
Manche stören sich an den Windrädern, weil die „die Landschaft verschandeln“. Möglicherweise befürworten diese Meinungsträger Atomkraft, Strahlung sieht man wenigstens nicht. Den radioaktiven Abfall lagern die in der Garage. Oder halt irgendwo weit weg. Warum stören die sich am Landschaftsbild? Sie hocken doch eh die ganze Zeit vor dem Computer. Für die braucht man ja den ganzen Strom. Tip: einfach ein Landschaftsbild als Bildschirmhintergrund. Ohne Windräder.
Abnehmen mit Wasser
Wir fliegen gemächlich vor dem Frühstück übers Internet, da lässt uns eine Schlagzeile kurz im Sessel hopsen, wir sind ja nicht angeschnallt: Abnehmen mit Wasser. Naja, ist das schon ein Trick? Wirklich sensationell wäre doch, wenn Dr. Riedl den Trick zeigt: „Zunehmen mit Wasser“. Wir segeln weiter.
Datenkabel und Zukunfts-Sicherheit
Dass Digitalisierung nur für den täglichen Finanztsunami sorgt richtung Nerd-Konto Apple, Musk und Gates u.ä., wissen wir. Dass damit nichts besser und schneller geht, wissen wir jetzt auch. Dass aber die ganze Welt von so einem Meeresboden-Kabel abhängt – das wussten wir, konnten es aber nicht glauben. Wird schon gutgehen. Und wenn nicht, sucht man die Schuldigen. Zum Mütchen kühlen, zum abreagieren, oder was auch immer der verdummte Volkskörper sich dann einfallen lässt, wie schon Mani Matter sang vor 1970: „alles brüelet wer isch schuld / s ganzi Land i ei Tumult“. Es nutzt nix. Das Volk blödet vor sich hin und sucht Schuldige. Jetzt ist schon wieder ein Datenkabel durch und der Querdenkermob brüllt nach Schuldigen: Die Chinesen! Die Russen! Bin Laden! Ach, der ganze Internetzirkus hat offensichtlich nix gebracht, ausser dass geistig Depravierte jetzt mitreden dürfen und alle fühlen sich ja sooo tolerant, bis halt mal so ein Musk sich aufbläht und die Sonne verfinstert. Unsere ganze Ruferei in und aus der Wüste verhallt im Sand, im Silizium der Halbleiter…Hallo?
Die Bahn: verkehrliche Attraktivierung
Die deutsche Bahn will renovieren. Das bedeutet offenbar Gerechtigkeit. Und zwar gegenüber den Bedürfnissen Reisender: „Das bedeutet auch attraktive Empfangsgebäude, die den Bedürfnissen der Reisenden gerecht werden.“ Wenn von Bedürfnissen Reisender gesprochen wird, hoffen wir als Reisende, dass uns nicht irgendwelche Bedürfnisse angetragen werden, die wir so gar nicht haben und dann noch froh sein müssen, wenn sie erfüllt werden. Die Bahnflächen-Entwicklungsgesellschaft NRW hat bereits neuartige sprachliche Bausteine entwickelt und in die Welt gedrückt:
„Das dortige Modell habe „zahllose hervorragende Beispiele städtebaulicher und verkehrlicher Attraktivierung hervorgebracht, die als wesentliche Bausteine einer gelingenden Verkehrswende gelten dürfen“…Das klingt nach denselben Labertaschen, die uns die permanente Entschuldigerei aus den Bahnhoflautsprechern aufs Trommelfell drücken: „…hat der Zug 20 Minuten Verspätung. Wir bitten um Entschuldigung.“ Auf dem Bahnhof Flughafen Frankfurt neulich klang eine wahre Echo-Kakophonie von Servilität über die Gleise, das war schon fast experimentelle Musik: …Entschuldigung…Entschuldigung…Entschul…Entschul..digungdigungdigung…Pünktlicher wurde es dennoch nicht. Dafür hat wohl auch so ein Startup Millionen kassiert. Was ist schlimmer: der Bonus für den Bahnmanager oder das rausgeschmissene Geld für die Blöd-Nerds mit ihren „verkehrlichen Attraktivierungen“?