Wenn ein Logo ungewollt Schwäche offenbart

Auf „Republik“ wird die Bezahlschranke vermeintlich weltoffen und multikulturell per Logo-Grafik dargestellt: eine Frau mit ethnologisch bedeutendem Dutt, der in seiner Straffheit streng katholisch spanisch-südamerikanisch anmutet, marschiert mit blöde aufs Handy gerichtetem Blick voll Rohr ins Loch auf dem Asphalt, in dem die dumme Nuss jetzt jämmerlich verschwinden müsste, würde nicht ein hilfreicher Kellner von unten ein Tablett als Brücke bereit halten. Was soll uns diese Grafik sagen? Dass aus frauenverachtenden Kulturen jetzt auch starke Frauen herausmarschieren? Die zwar so dumm durch die Welt dappen wie all das Displaywischervolk der Wohlstandsländer, aber durch die Gastroindustrie auf sicherem Boden stehen? Wir brauchen da den Artikel nicht zu kaufen, weil sofort Assoziationen völlig kostenfrei ausgelöst werden: Wellnesstoleranzler, Multikulti-Naivität; als Toleranz verbrämter Herrschaftswunsch, sprich: verkappter Kolonialismus; Männer, die Frauen in ihrer Doofheit bestärken, um sie leichter ausnutzen zu können…usw. Man sieht, dass es auch ohne Bezahlen zu Denkarbeit kommen kann, bloss wegen dem Logo. Und das am Sonntag.