Historische Filme: Die Klapperschlange / Das Schweigen vs. Digitaldeppen

Ach waren das noch Zeiten, die frühen 80er, in denen man Filme machen konnte wie „Die Klapperschlange“. Ein offensichtlich leerer Smith&Wesson Revolver schoss bis zu 25 Mal, die Klapperschlange auf dem Bauchnabel von Kurt Russel war mehr eine Kobra, Hauptsache, das sah gut aus. Man wurde nicht mit dem privaten Müll der Digitaldeppen vollgelabert, denn die Handys waren so gross wie ein Unterschenkel. Wer wollte sowas mit sich herumtragen? Da ging man doch lieber in die Telefonzelle. Selige Zeiten der Detailwurschtigkeit- vergangen, dahin.
     

Der Beschiss ist heute im Digitalzeitalter kaum nachzuweisen. In „Schweigen der Lämmer“ (Anfang Neunziger) stößt Starling mit dem 38er S&W im Anschlag eine Türe auf, ruft: „Halt, stehenbleiben!“ Das Opfer Catherine Martin kommentiert diese hilflose Vorgehensweise aus dem Verlies heraus deutlich vernehmbar mit „Oh Gott!“. So zeigt es jedenfalls das Videoband aus dem letzten Jahrhundert. Diese Stelle fehlt bei Amazons digitalem Streamingfilm (bei ca. 1:45). Warum? Hält die Film-Lobby den ironischen Beitrag „Oh Gott!“ in Bezug auf offenkundige Blödheit von Exekutivorganen für religiös problematisch? Im Digitalzeitalter wird sowas einfach gelöscht. Und? Ist solche Löschkompatibilität jetzt demokratischer? Informativer?