Neu im TV: Chernobyl

Das radioaktive Jod aus dem Reaktor von Tschernobyl hatte ’86 für rasanten Strahlungsanstieg in ganz Deutschland gesorgt. Überraschend war die hierzu notwendige geringe Menge: ein gutes Pfund des strahlenden Jod hatte genügt, das Land zu verstrahlen, also knapp zwei Handvoll. Danach hatten sogar die kalten Krieger kapiert, daß ein Atomkrieg nicht zu gewinnen ist, nicht mal ein Konventioneller, wenn AKWs im Land herumstehen. Oder Atommülldeponieen. Als fast schon gewaltsam begriffsstutzig aber outeten sich die Bayern. Der damalige CSU-Umweltminister, Dick, verzehrte vor laufender Kamera einen Esslöffel strahlender Molke, um zu zeigen, wie harmlos die Strahlung sei. Er ist dann bald gestorben. Die Fernsehmoderatoren dagegen bewiesen ihre Bereitschaft zu ethnischer Korrektheit, indem sie die Aussprache von „Tschernobühl“ allmählich änderten in „Tschernobbil“.

Emotet: Rennaissance der Schreibmaschine?

Das durchdigitalisierte Medienhaus Heise nimmt sich vom Netz: Emotet schafft Emotionen
Dank Trojaner mit dem niedlichen emoji-Namen „Emotet“ und der Fleißarbeit junger Hackertalente greifen bald immer mehr Vernetzte gezwungenermaßen zurück auf Tipp-Ex und Durchschlagspapier. Die Apologeten der Digitalisierung fürchten: Spätestens nach Emotet-Befall in einem AKW kommt an den Schulen die Schreibschrift zurück. Also an den Schulen jenseits des 300km Radius um das Emotet-AKW.

Google: Overalles in the world…

Man hat sich zb. für die Werkstatt einen Overall gekauft, jetzt präsentiert einem der Algorithmus täglich aufs Neue denselben Typ. Ich hab den doch schon! Soll ich den nochmal kaufen? Wie oft denn noch? Woher weiß das überhaupt der Algorithmus? In immer kürzeren Abständen zwingt google zu einem Kreuzchen für den Datenschutz. Trotzdem glauben die Overallhändler dieser Welt, dass ich vielversprechender Overallkäufer bin und werden bitter enttäuscht. Sorry, aber liegt nicht an mir:
Google, Google, over a-ha-lles / over alles in the world…
Internet verblödet. Sogar den Algorithmus.

Frauenfußball wird immer besser

„Allez les femmes“, titelt die taz vor zwei Tagen und hat sich bis zum Platzen an Frauenfußball vollgenascht. Die Spielerinnen werden immer besser, allein schon die Mimik erfolgreicher Schützinnen zeigt heute die gelungene Kopie der maskulinen Brülljublerei, die gerade bei der taz-Klientel früher jenen Abscheu erregte, der die taz erst entstehen ließ. Wir sind gespannt, wann auch Frauen ihre T-Shirts hochreißen und die Vorderseitentatoos zeigen. Ob die taz das dann abdruckt? Zerreißt eine(n) das nicht permanent innerlich, dieser Teufelskreis: Wir Frauen sind die besseren Männer und deshalb die besseren Frauen und deshalb die besseren Männer… Der Dopingtest reagiert nicht auf Antidepressiva. Noch nicht.

Schon wieder beste Serie aller Zeiten: „chernobyl“

O jessesnai. Beste Serie aller Zeiten. Schon wieder Superlativ. Schon der Trailer wird schnell unerträglich und wir garantieren: „chernobyl“ ist ein Sammelsurium an Gesichterschneiderei und Betroffenheitsgemime. Bester Serienmist aller Zeiten Plus Filmmusik. Filmschaffende, die ohne das Gegeige nicht auskommen, können nicht erzählen. Sie wissen nicht, was Spannung ist und versuchen, fehlendes Talent durch Musikbrimborium zu kaschieren. Die Streamerei wird soooo lästig. Der ganze Netflixkrempel, ein grosser Brei aus Langeweile. Netflix: Serie ist, wenn eine einzige gute Idee ins Unerträgliche gedehnt wird. Amazon prime weiss zumindest, was gut ist und lässt seine prime Abonennten für gute Filme extra bezahlen, „leihen oder kaufen“, der verfügbare schwächliche Rest taugt nichts, bis auf „heat“ natürlich, den Film gibts tatsächlich noch für Abonnenten im Primeangebot. Warum nimmt sich die Branche kein Beispiel an der tatsächlich besten Serie aller Zeiten, nämlich „breaking bad“ plus alle „Better call saul“ prequels? Dieser vince gilligan kann das. Lernt mal von dem, ihr Serienkitscher.