Muttertag, Frauentag, Tag für Irgendwas

„Black History Month ist eine Beleidigung. Ihr wollt meine Geschichte in einen Monat verbannen?“ so Morgan Freeman zum Ansinnen eines Monats der schwarzen Kultur. Endlich sagts mal einer. Die Widmerei von Tagen oder Wochen ist Ausdruck jener Toleranz, welche die Tolerierten in ihre Bestimmheit hieven soll. Muttertag: damit die Alte den Rest vom Jahr weiter das Arbeitstier der Familie bleibt; Frauentag: damit die Frauen sich einmal im Jahr vom Frauendasein befreit fühlen und den Rest vom Jahr weiterhin brav herhalten als Frau; Vatertag: damit sich der Alte mit seinesgleichen einmal im Jahr zusaufen darf…Moment, wo ist da der Unterschied zum Restjahr? Egal. Schönen Tag noch.

Führerscheinnachprüfung für Rentner: paradox!

Wer aus dem Urlaub in Frankreich auf deutsche Straßen zurückkommt, erschrickt jedesmal über die Bedrängerei durch Schnellfahrer. Hierzulande herrscht Gruppendruck der Geschwindigkeitsapostel, die sich sinnlos über den deutschen Asphalt katapultieren und jeder hat scheints einen wichtigen Auftrag. Das hebt offenbar das Fahrer-Ego in Deutschland, auch für Nichtdeutsche, aber vielleicht wollen die ja bloss schneller wieder raus.
Rentner sind behutsame Fahrer. Sie entziehen sich der Gruppenhektik, und zwar auf eigene Faust. Auf eigene Faust? Undeutsche Frechheit! Deswegen sollen sie jetzt alle fünf Jahre auf Fahrtüchtigkeit geprüft werden. Raserei ist bekanntlich Unfallursache Nummer eins, also ist es paradox, Rentner zu überprüfen. Sinnvoll wäre alle fünf Jahre eine Egoüberprüfung der Nichtrentner.

Wort zum Sonntag – Täuschung?

Das „Wort“ zum Sonntag erscheint als Rubrik in den Medien, vom TV über Print bis zum Internet-Portal. Wie oft hat man sich hoffnungsvoll zugewendet und wurde jedesmal enttäuscht: das Wort zum Sonntag war nie ein Wort, das sind jedesmal viele Worte. Kleine Worte, grosse Worte, alle Arten von Worten. Aber zugeben will es keiner. Statt dass mal einer schreibt: Worte zum Sonntag. Oder: Viele Worte zum Sonntag. Wann bringt mal endlich jemand das Wort zum Sonntag?

Vegane Ostereier

Jetzt hat ein Start-Up…blöder Name… ein Junges Unternehmen ein künstliches Ei entwickelt auf Plastik-Carbonatbasis, der Dotter wird aus gelbfarbenem Gemüse zusammengemischt, die Schale knackt beim Aufschlagen wie ein echtes Ei. Muss denn immer dieser Kotau vor dem Gegner sein? Diese Anschleimerei? Der Titel „Vegane Leberwurst“ war schon eine devote Konzession an die Fleischfresser, jetzt kommen die Eier, die so aussehen als wären sie vom Huhn. Woher kommt diese Bereitschaft zur Vortäuschung, zum salonfähig gewordenem Betrug? Ist heute noch irgendwas echt? Frauen hatten den Hersteller von minderwertigen Siliconimplantaten verklagt wegen Betrug. Aber wären nicht hochwertige Siliconimplantate erst Recht Betrug? Qualität braucht neues Bewusstsein, so vielleicht: Mein Busen ist zwar nicht echt, aber vegan.

Sich einfrieren lassen: auf ewig ?

Es gibt Menschen, die würden sich einfrieren lassen, zwecks ewigem Leben. Das Kryo-Management übernimmt die künstliche Intelligenz, genau für sowas ist sie ja da. Zum Einfrieren müsste der Mensch aber gestorben sein, aus juristischen Gründen. Irgendwann wird dann ein Toter aufgetaut und von der KI später wieder eingefroren. Und immer so weiter, solange die Energie reicht. Kanns das sein? Ewig wärs ja schon mal. Als was geht man ins Eis? Als dementer Greis. Das wäre man auch nach dem Auftauen, aber wer ewig leben will, hat die Denkerei sowieso schon aufgegeben.

CO2 Fussabdruck – ungerecht?

Pro Flug von FFM nach Anchorage werden gut 4,5 Tonnen CO2 freigesetzt, schreibt die BNN im Teil „Reise -Ostern 2023“. Wie jetzt, pro Person? Es gibt Passagiere, die wiegen doppelt soviel wie der Sitznachbar. Da ist doch der Fussabdruck doppelt so gross! Die Schwereren schleudern ihre Nutzloslast rund um den Erdball und die Dünneren sind die Dümmeren! Und was soll diese Kompensationszahlung? Bekommt die das Christkind, mit der Bitte um Annullierung des Klimaschadens? Offenbar bestechen sie an Ostern das himmlische Kind nicht mehr nur mit Gebeten. Wir fänden es gerecht, wenn der CO2-Fussabdruck auf Kilo pro Person berechnet wird. Und dann zu Fuss nach Alaska gechickt. So wird der Abdruck viel ökologischer und hinterher ist man gesud.