Jüdische Jugendgruppe aus Flugzeug geworfen: Wortwahl!

Allein die Wahl der Worte zeugt oft von mangelnder Sensibilität in der deutschen Leitpresse. „Rauswurf einer jüdischen Jugendgruppe aus dem Flugzeug…“titelt der Spiegel, und da beruhigt sich der aufgeregte Leser erst, wenn klar wird, dass das vor dem Start geschah. Aber erst mal Aufmerksamkeit schinden, Spiegel, gell? Spiegell? Und dann die Wortwahl: „Die Biografie des Piloten birgt zusätzlichen Zündstoff.“ Gewagte Formulierung im Zusammenhang mit Reizthemen wie Religion und Flugverkehr. Oder: „Für weiteren Zunder sorgt…“ Beim Spiegel knallts und rauchts immer so leicht. Der Pilot habe damals sogar -unwissentlich!- die WorldTradeCenter-Attentäter trainiert. Ok, aber dann wieder so ungenau: Die Gruppenleiterin wurde „in Handschellen“ abgeführt – in den eigenen? In fremden, benutzten? Man erfährt nur, die Jugendlichen hätten ein hebräisches Lied angestimmt, woraufhin sich die Besatzung „provozierend“ verhalten habe. Vielleicht hat die Besatzung ja den Text verstanden? Wir alten Lagerfeuerliederklampfer wüssten schon gern, was die Jugend da so frisch fromm fröhlich frei zum Besten gegeben hat. He Spiegel, Recherche!