Harvey Weinstein: einerseits und andererseits

Der Skandal um den von Frauen als Sexmonster geouteten Filmproduzenten Harvey Weinstein ist verstörend, einerseits. Die Frauen konnten nicht wissen, worauf sie sich einlassen im Schmuddelgeschäft Film und müssen sich heute fragen: hätten sie nicht besser was anderes gemacht? Zum Beispiel Grundschullehrerin? So ein Schüler wird vielleicht mal Präsident der Franzosen. Andererseits ist der Weinsteinskandal ein Segen für die Filmwelt. Die Ausbildung wird endlich gendergerecht. Weinstein behauptet, der Sex war einvernehmlich, tja, das kann jede/jeder sagen hinterher. Männliche Studienanfänger absolvieren ab nun das Proseminar: ab wann gilt der Sex mit Frauen als einvernehmlich, danach das Hauptseminar:  wer oder was gilt als Frau. Beide Punkte muss sich der Filmproduzent schriftlich bestätigen lassen, und zwar bevor es zur körperlichen Auseinandersetzung kommt. Wobei man bei der Castingcouch eher von Zusammensetzung spricht. Auseinander wäre ja paradox, da kann der Filmproduzent gleich in seinem Regiesessel hocken bleiben.
Involvierte Personen behaupten, dass ohne Liebesbeweise keine Karriereförderung bei Film und Fernsehen stattfinde. Das erscheint zunächst logisch: der Fernsehschund Tatort beispielsweise zeigt gnadenlos einen talentarmen Schmarren. Wie soll man in solch talentfreiem Umfeld als Talentierter Karriere machen? Gemeint ist das Talent zur Darstellerei. Andererseits erkennt man die Bereitschaft der Branche zu Gerechtigkeit und Teilhabe, denn all diese minderbegabten Darsteller beweisen, dass im Filmgeschäft die Inclusion gang und gäbe ist.
Inzischen fordern männliche Absolventen der Filmhochschulen eine Frauenquote in Führungspositionen. Wegen der Gendergerechtigkeit. Weinsteinmonster