Wenn Atomkraftbefürworter merken, wofür sie sind

Kernschmelze

Hier spricht die Stimme des Volkes, der gesunde Menschenverstand, Ton ab:

„Hä, dann fahr mer halt emol des Kraftwerk runter! Schalt mers ab, denno bassiert scho nix.“

 

„Brennstäb misse kühlt werre? A so! Davon han i nix gwisst, des habbe mir net gwollt.“

 

„Ach, des AKW braucht selber Schdrohm?“

„Es gibt koin Grund, den worscht käs zu unterstellen? Haja, solang er net eingetrete isch, muss man den ja au net unterstelle. Was isch überhaupt so ä worscht käs?
A so, isch des e Butterbrod mit Worscht und Käs?
I nemm au oins! Oder glei zwoi! Hajo, mir brauche Energie!“

 

Demokratie heisst Meinungsfreiheit. Wenn aber Trotz und Unwissenheit als „Meinung“ gelten, dann nehme ich auch ein Worschtbrot. Mit Käs. Wegen der Energie.

Öko kommt in Fahrt

Die gewaltfreien Freitagsdemos haben fürs Kima wenig gebracht. Friedliche Mittel lösen beim Wähler offenbar wenig mehr aus, als mitleidiges Lächeln. Jetzt kommt die Ökoindustrie endlich richtig in Fahrt: Energiesparen, Solar, Wind, Wasserstoff. Super Sache, nur schade, dass dafür erst ein Krieg notwendig war. Wir sind trotzdem für friedliche Mittel. Ist Warmduschen ein Grundrecht? Der Herbst wirds zeigen.

Kevin Kühnert bei #duschdas ?

Seit kurzem rückt das Duschverhalten in den öffentlichen Focus. Duschen wird politisch. Auf sein Duschverhalten befragt, antwortet Kevin Kühnert  (SPD): „Ich kommentiere mein Duschverhalten nicht. Die Hinweise von diversen Politikern und Politikerinnen zu diesem Thema haben in meinem Kopf Bilder ausgelöst, die ich gar nicht haben wollte.“ Hilfe! Jetzt sehen wir es auch! Gruselbilder! Darf man sich PolitikerInnen unter der Dusche vorstellen? Ist das Duschen an sich jetzt künstlerisch freies politisches Kabarett oder wird man dann angezeigt? Nicht von PolitikerInnen, sondern von Menschen aus dem Publikum, die sich bei der Vorstellung duschender PolitikerInnen ein ästhetisches Trauma holen? Landet so ein Kabarettist bei #duschdas? Hoffentlich. Ausserdem taugt die ganze Berieselei eh nix. Leute, die sauber werden wollen, waschen sich. Mit Waschlappen und Seife. Von Hand.

Toronto-Tip: gebrauchte Räder zur Stadterkundung

Wer die Stadt Toronto per Fahrrad erkunden will, ohne nerviges online Miet-Gepfriemel, der kauft sich beim freundlichen Restaurator in der Scarfo Lane ein überholtes gebrauchtes Rad und gibt es nach Wochen zurück, zb. zum halben Preis. Der Mann ist absolut korrekt, verschiebt sogar seinen Urlaub wegen des Deals. Hinterher kennt man die Stadt besser als jeder Touristenfuzzi, der im Mietwagen zigtausend Km herunterspult und eh bloss  Fotos  mitbringt.
Dessen Bildschirm  heisst Windschutzscheibe.

Das neue Klopapier: Holzpellets und Heizlüfter

Die Presse meldet: Holzpellets und Heizlüfter werden knapp. Alles was knapp und selten wird, nennt die Belletristik heutzutage Klopapier, in Erinnerung an die Klopapierknappheit, die Hamsterkäufer zu Beginn der Pandemie ausgelöst hatten.
Offenbar waren diese Hamsterkäufer nicht ganz sauber, allerdings eher hirnmäßig. Hatten die sich doch, statt Lebensmittel zu hamstern, auf die Beseitigung der Verdauungsspuren konzentriert. Wer aber nichts zu fressen hat, wozu braucht der Klopapier? Darf man Fressen noch sagen? Ja aber nur beim Menschen. Bei Raubtieren sagt jetzt die gerechte Sprache: sie essen Fleisch. So liest man es in politisch korrekter Jugendliteratur, oder auch: Eichkätzchen essen Nüsse, richtige Kätzchen essen Mäuse. Menschenfresser dagegen fressen weiterhin Menschen. He, gerechte Sprache, wie ungerecht! Es muss heissen Menschenesser! Sonst könnt ihr eure gerechte Sprache dahin schmieren, wo sie ewig kleben bleibt. Dafür sorgen schon die Hamsterer.