Die Zukunftsvisionäre wollen auf den Mars, allen voran der mit besonderer Intelligenz ausgestattete Elon Musk. Der Mars ist ein Wüstenplanet, kaum Atmosphäre oder Wasser und null Grünzeug. Wenn wir noch etwas warten, sieht es auf der Erde genauso aus. He Elon, du Gscheidle: Wozu dann auf den Mars?
Affen-Selfie als Beweis für Seele
Forscher halten es für möglich, dass Affen eine Seele haben, weil sie gerne Selfies machen. Bei Affen mag das zutreffen. Menschen, die gerne Selfies machen, leiden dagegen an Seelenschwund.
Gibbondame schwanger ohne Affenkontakt
Ein weiblicher Gibbon wurde in seinem Zookäfig schwanger, brachte ein Äffchen zur Welt, obwohl kein männlicher Affe Zutritt hatte. Schon wurde von unbefleckter Empfängnis gemunkelt, dann entdeckte man ein 9mm kleines Loch in der Wand zum Affen im Nachbarkäfig. 9mm? Das klingt nach Querschläger und gibt neue Forschungsimpulse. Haben Gibbons eine Art Sperma-Tentakel wie der Tintenfisch? Oder schicken sie kleine Samenpakete wie der Kammolch? Der Pfleger der Affendame schweigt.
Tom Lehrers Vatican Rag: warum so komisch?
Tom Lehrer und sein Vatican Rag, akustische Aufnahme (vermutlich Mitte der 60er Jahre): Komische Wirkung entsteht hier bei Tom Lehrer nicht nur durch den Text. Dafür lachen die Leute zu ekstatisch bei „I have here a modest example“ und auch der Brüller bei „genuflect, genuflect, genuflect“ klingt nicht nach Auslösung durch das Wort. Wir vermuten: Da lässt ein Pantomime, womöglich ein Zwerg, als Nonne verkleidet, beim Genuflecten die Tuchbahnen fliegen. Sonst würden die Leute nicht so loskreischen, was sie übrigens bei anderen Aufnahmen vom selben Stück auch nicht tun. Die Idee der Nonnen-Zwerg-performance wurde (vermutlich Mitte 70er) von Marty Feldman übernommen und bei einer Interpretation von Tom Lehrers Vatican Rag eingesetzt. Wir lernen daraus: Youtube als Ausgeburt des Internet sorgt für Verblödung, weil diese Youtube- Filmreinsetzer erstens nie das Datum der Uraufnahme bekannt geben und zweitens, weil sie nicht wissen, warum etwas komisch ist. „Hä, d‘ Leut lache doch! Des isch doch komisch!“ Ach du Bledel.
Weiberpanik: erworben, nicht vererbt
Meine Damen und Herren, warum nicht Herren und Damen? Wegen Respekt vor dem weiblichen Konstrukt. Damen haben es schwerer als Herren, denn Damen werden modisch komplizierter konstruiert. Allein der Gesichtsfarbenaufwand der Frauenmode nötigt Respekt ab, Fingernägel, die alltägliche Handgriffe unmöglich machen, sowie zweckfreie Stoffbahnen um den Leib wecken den Helfertrieb und locken Kavaliere an. Attraktiv, lateinisch attrahere, attraxi, attractum: herbeischleppen, anlocken. Der Name Pömps beschreibt schon im Voraus den Sound, wenn eine Frau in Pömps auf den Hintern fällt:…Pömps! Aua. Bitte helft ihr wieder auf! Klar, dass einer Gattung, die dermassen auf Einschränkung dressiert ist, die normale Instinktverwaltung abgeht. Jetzt hat eine Dame in Panik die Notbremse im ICE gezogen und ist wild über die Schienen gerannt – bloss weil sie ein Date nicht verpassen wollte. Wie dämlich. Freie Berufswahl unbedingt auch für Damen, aber wenn sowas auf ein Kernkraftwerk aufpassen soll, oje. Den Abschaltknopf drücken? Mit frischgelackten Fingernägeln? Auf keinen Fall.
Kulturelle Aneignung im Urlaub
Ein paar Wenige haben jetzt den Begriff von der kulturellen Aneignung geprägt. Viele andere habens willig übernommen, sei es aus vorauseilendem Respekt, sei es aus sonst nix zu tun. Für uns Fingerpicker wird Blues und Ragtime zur kritischen Musikmasse, denn wenn indigene Musik von Nichtindigenen gespielt wird, gilt das als kulturelle Aneignung. Auch wenn man besser spielt als viele Indigene. Vielleicht gerade deswegen. Deutschland gilt als Herkunfts-Biotop der Pünktlichen und Peniblen, aber auch Mehrwertsbedürftigen: viele ärmere Bio-Deutsche machen Urlaub in Prekärländern, um sich auch mal als der König zu fühlen, aber dann fühlt sich seine Hoheit verarscht und motzt rum, wenn der Bus im Urlaub halt kommt wann er will. He König, der darf doch gar nicht pünktlich sein. Das wäre kulturelle Aneignung.