Calvins Gift: Sprachreform in DER WELT

„Das alte Gft Calvins“: In der WELT vom 26.1.19 bezeichnet ein Ulf Poschardt Menschen, die sich über ökologische Zusammenhänge Gedanken machen, als besserwisserische „Erwählte“, die glauben, ihr Leben auf den richtigen „guten“ Weg gebracht zu haben. Zitat: „…nur ein paar Erwählte sind vorherbestimmt, ein gutes Leben zu führen.“ Calvinisten sind Opfer der kirchlichen Reform, Pubizisten ohne Sprachgefühl sind Opfer der Sprachreform: Old-School Grammatiker wissen, dass niemand vorherbestimmt wird, sondern dass einem etwas vorherbestimmt ist, mit Dativ (Wem-Fall). Zb. ein gutes Leben. Korrekt: …ein paar Erwählten ist es vorherbestimmt, ein besseres Leben zu führen.“ Das klingt doch schon mal nach viel mehr Respekt vor der Allmacht des Bestimmers. Ein Gefühl für die deutsche Sprache ist inzwischen Glücksache. Zugegeben, das wirkt jetzt besserwisserisch, aber was ist daran schlecht, wenn man etwas besser weiss?

DIE WELT 26.1.2019

Respekt oder Rechtschreibung

In manchen Hartz-4 Maßnahmen üben Teilnehmer an Arbeitsblättern aus Grundschulen ihre Rechtschreibung: Spads, Schahz, Pudseima, sizzen, Sprietse. Eine junge Twitterin empfand dies als „pure Erniedrigung“: Respekt oder Rechtschreibung
Die Auswahl der Beispiele wirft ein grelles Licht auf die niedrige Erniedrigungsschwelle von denen da oben: der „Putzeimer“ zeigt, welch minderwertige Jobs einem zugemutet werden, seelisch zerstört greift man zur „Spritze“, wird erwischt und muss „sitzen“. Armer Schatz, Spatz. „Un lese imma mit Müdse, bistu Sträter. Hoy, berühmt!“ Offenbar waren die Bewerbungsschreiben von erwachsenen Menschen eine Erniedrigung für diejenigen, die sie lesen mussten.

Arbeitsblatt Grundschule irgendwo bei Hannover


Kältewelle sucht Asyl

Hitzewelle in Australien, 50Grad im Schatten, sogar Steaks werden durchgebraten, wenn man sie im Auto liegenlässt. Logisch, dass sich jetzt die Kältewelle zu uns flüchtet. Wir wollen sie herzlich begrüßen und denken schon bang an den nächsten Sommer.

Gute-Noten Lehrerin

Diese Lehrerin gibt nur noch gute Noten, aus Mitgefühl bzw. Angst vor Kriminalisierung: Gute-Noten Lehrerin Demnach sagen Noten nichts mehr über den Schüler aus, sondern über den Lehrer. Die Schüler werden als Beurteilungs-Fake missbraucht. Was nützt denn einem Schüler ein „Sehr gut“ im Zeugnis, wenn er es nicht lesen kann? Vielleicht winkt eine Karriere als Rapper:  Sie gab uns nur gute Noten / so wurden wir schneller zu Idioten.

Kleine Heimatkunde: Melibokus

Der Handlungsreisende in Sachen Kleinkunst nutzt die Anwesenheit in fernen Städten zur Dokumentation der Umgebung. So sah es am 11.1.19 über Zwingenberg auf dem Berg mit dem zaubrischen Namen Melibokus aus:

Loch in Sojuskapsel

Für das Loch in der Sojuskapsel sollen Schudige gefunden und bestraft werden. Wie man jetzt herausfand, war das Loch von innen nach aussen gebohrt worden. Aber das ist doch schon mal sehr beruhigend! Leak im Raumschiff