Harvey Weinstein: einerseits und andererseits

Der Skandal um den von Frauen als Sexmonster geouteten Filmproduzenten Harvey Weinstein ist verstörend, einerseits. Die Frauen konnten nicht wissen, worauf sie sich einlassen im Schmuddelgeschäft Film und müssen sich heute fragen: hätten sie nicht besser was anderes gemacht? Zum Beispiel Grundschullehrerin? So ein Schüler wird vielleicht mal Präsident der Franzosen. Andererseits ist der Weinsteinskandal ein Segen für die Filmwelt. Die Ausbildung wird endlich gendergerecht. Weinstein behauptet, der Sex war einvernehmlich, tja, das kann jede/jeder sagen hinterher. Männliche Studienanfänger absolvieren ab nun das Proseminar: ab wann gilt der Sex mit Frauen als einvernehmlich, danach das Hauptseminar:  wer oder was gilt als Frau. Beide Punkte muss sich der Filmproduzent schriftlich bestätigen lassen, und zwar bevor es zur körperlichen Auseinandersetzung kommt. Wobei man bei der Castingcouch eher von Zusammensetzung spricht. Auseinander wäre ja paradox, da kann der Filmproduzent gleich in seinem Regiesessel hocken bleiben.
Involvierte Personen behaupten, dass ohne Liebesbeweise keine Karriereförderung bei Film und Fernsehen stattfinde. Das erscheint zunächst logisch: der Fernsehschund Tatort beispielsweise zeigt gnadenlos einen talentarmen Schmarren. Wie soll man in solch talentfreiem Umfeld als Talentierter Karriere machen? Gemeint ist das Talent zur Darstellerei. Andererseits erkennt man die Bereitschaft der Branche zu Gerechtigkeit und Teilhabe, denn all diese minderbegabten Darsteller beweisen, dass im Filmgeschäft die Inclusion gang und gäbe ist.
Inzischen fordern männliche Absolventen der Filmhochschulen eine Frauenquote in Führungspositionen. Wegen der Gendergerechtigkeit. Weinsteinmonster

Respektvoller Hirntod: unsere Abiturienten

Einen Fisch respektvoll zu töten nach der japanischen Methode Ike-Jime (Stich ins Hirn), das ist das Geheimnis für kulinarische Erfolge eines Supper-Clubs in Berlin. Hirnrissiger Tod
Offenbar weiss dann der Fisch nicht wie ihm geschieht und schon liegt er auf dem Teller. Respektvolles Töten ist aber nicht alles, notwendig ist auch das respektvolle Zerkauen und Runterschlucken. Und das respektvolle Verdauen. Hauptsache Respekt.
Dass die Tötung eines Lebewesens die grösstmögliche Form von Respektlosigkeit darstellt, können die Opfer nicht leugnen, denn sie sind nach erwiesenem Respekt tot.
Zumindest sind sie hirntot, so hirntot wie die Absolventen ehemals deutschsprachiger Gymnasien, die jetzt in online Redaktionen hocken und schon lang vor dem Abi vom Hirntod überrascht wurden, ohne es selber gemerkt zu haben.
Stern online, 16.10.17 Autorin: Denise Snieguole Wachter, Genuss-Redakteurin

Das Haglund Protokoll

Februar 2015: Beginn der Schmerzen in der linken Ferse und Achillessehne bei Stemmschritt beim Badminton, beim Joggen und beim Gehen auf Asphalt; der Rat von Freunden: geh mal zum Arzt!

Orthopäde Dr.1: nimmt die Ferse in seine heilende Hände, verordnet Schmerzsalbe und ganze Einlagsohle, die der Fachschuster kunstvoll anfertigt. Effekt: Null.
Orthopäde Dr. 2: lobt die von mir betriebene Dehnungsstrategie, gibt gar nichts. Effekt: Null.
Orthopäde Dr. 3: macht Röntgenbild. Effekt: er sieht was. Spritze mit Cortison und Procain, Effekt: Nerv ist betäubt. Es folgt Lichttherapie (leuchtende Glasfasern 20 Minuten hinundherbewegen), Effekt: Null.
September 2017: Rat einer Freundin in der Kneipe: nimm die halben Einlagen für die Ferse, die aus Silicon, die gallertartigen. Effekt: Schwellung geht zurück, nach Joggen keine tagelangen Schmerzen mehr und Gehen auf Asphalt auch wieder möglich.
Insgesamt zweieinhalb Jahre Arbeit am Doktor und am Ende hilft ein kleiner Tip einer fachfremden (Juristin) Frau ohne Doktorarbeit. Kosten: zwei sauvignot blanc, plus 20.- für Ferseneinlagen.
Zusammenfassung: Einige tausend Euro sind bis dahin in die Medizinindustrie geflossen, dutzende von Mannstunden wurden in überfüllten Wartezimmern verschwendet, eine OP wurde bereits avisiert, mit den möglichen Folgen einer Infektion mit Krankenhauskeimen, Sepsis und/oder Amputation.
Ausblick: Der Rat von Freunden kann dich entweder ganz schön in die Bredouille bringen oder segensreich sein.
Ausblick 2: die Doktorenbranche ist entweder ein Geschäftszweig der Tüchtigen oder bloss ein grandioser Humbug.

Hugh Hefner beigesetzt

Hugh Hefner, der Herausgeber von „Playboy“ ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Er rühmte sich damit, anno 1953 bei der ersten Playboy-Nummer Marylin Monroe auf das Titelblatt gesetzt zu haben, wodurch die sexuelle Revolution ausgelöst worden sei. Der Revolutionär Hefner wurde soeben neben Marylin Monroe beigesetzt. Hierbei muss es sich um einen Druckfehler handeln, es heisst natürlich nicht „neben“ sondern „auf“. Venceremos!
Playboy beigelegt
 

Residenzpflicht rehabilitiert: Gerhart-Hauptmann-Effekt

Die Berliner Gerhart-Hauptmann-Schule wurde vor fünf Jahren von Pionieren der ersten Flüchtlingswelle besetzt, um gegen die Residenzpflicht zu demonstrieren. Sie haben bis heute dort residiert. Menschen können offenbar über ihren eigenen Schatten springen, wenn sie nur wollen.
Residenzresistent

 

Die Anti-Schnarch-Solution für Wache

Für Schnarcher, die nicht mehr schnarchen wollen, wurde ein Kinnhalter entwickelt, der den Träger laut Anzeigen-Text sogar sprechen und trinken lässt. Offenbar ohne dabei zu schnarchen! Gut für Kneipengespräche, da fangen jetzt die anderen an zu schnarchen.